Freitag, 1. Juli 2011

Tahere Asghary

Kritik

Die Gedichte von Mohammad Ahmadijan sprechen mich an. Das hat Gründe. Zum einen schreibt er in einer schlichten Sprache, die mich als seine Leserin oft überrascht. Man steht staunend vor dieser Einfachheit. Die Art der Darstellung erinnert mich an naive Malerei. Aber hinter dieser Einfachheit steht eine tiefgründige Haltung. Der Dichter setzt sich mit existentiellen Fragen auseinander.
Diese Einfachheit hat auch zur Folge, dass eine gewisse Unschuld sich in der Sprache der Texte widerspiegelt. Diese Unschuld ist dabei nicht in religiösem Kontext zu verstehen. Vielmehr meine ich die Einheit der Aussage mit ihrer Form, durch die sich mir unmittelbar etwas Ursprüngliches und Unberührtes mitteilt.
Zum anderen reflektiert M. Ahmadijan aufgrund seines Exillebens vielschichtig. Westliche philosophische, psychologische und Kunst - Aspekte, seine Erfahrungen als Individuum im Kontext von kultureller Vielfalt fließen außerdem in die Texten mit hinein. Von daher ist es lesenswert, wie er sich durch seine Gedichte positioniert und neue Fragen aufwirft.

Tahere Asghary

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen